Dass wir uns von Zeit zu Zeit mysteriöse Vorgänge von Mandanten anhören, deren Wahrheitsgehalt zunächst fragwürdig erscheint, gehört zum Geschäft. Zwischen Wahrheit und Lüge liegt meistens nur ein kleiner Spalt. Unabhängig ob man glaubt oder nicht glaubt, es lohnt sich immer Dingen auf den Grund zu gehen, bevor man sie in die Schublade der Verschwörungen steckt. Genau das macht unsere Arbeit spannend. Da herumzukramen, wo andere längst ihr Urteil gefällt haben.
Gruselige Szenarien – Satanisten, Rituale und ein Banken-Aussteiger auf der Flucht
Banker, Trader, Broker, Investmentbanker, Börsianer leben in einer eigenen Welt. Betrachtet man die Bankenmetropolen Zürich, Tokio, New York, Singapur, Frankfurt und andere, bekommt man einen Einblick in eine Welt, die fast ausschließlich von Geld regiert wird. Höher, schneller, weiter, mehr, noch mehr und eine Scheinwelt, die sich zwischen Glamour, Glanz, Gloria, Businessgetue, Prahlen und Protzen in der Fassade seriöser Geschäftsgebaren, mit einem faden Beigeschmack zwischen dubiosen Deals, Millionenschiebereien und Wirtschaftskriminalität bewegt. Im Westen nichts Neues. Es kommt dabei aber immer wieder zu Vorfällen, die mehr als nur mysteriöse dunkle Abgründe erahnen lassen. So auch in einem Fall, der uns wahrscheinlich noch länger beschäftigen wird.
Angefangen hat alles mit einem Anruf mitten in der Nacht. Ein Banker bat um ein dringendes Gespräch an einem neutralen Ort. Er könne nicht sagen, wer er ist und wo er sich momentan befindet. Ein Treffpunkt in den Schweizer Bergen weit ab, jeglicher menschlicher Zivilisation war das vereinbarte Ziel. Was dann kam, hatte es wirklich in sich. Geheimer Treffpunkt, unser Team war aus Sicherheitsgründen zuerst da, um abzusichern, was uns dort erwartet. Atmosphäre wie in einem Gangsterfilm. Ein Bergwanderer, der sich als der Banker zu erkennen gab und uns von satanistischen Ritualen in der Bankenszene mitsamt heimlicher Treffen à la Ku-Klux-Klan Clan berichtete. Er sei, so seine Behauptung, ausgestiegen und müsse verschwinden, denn Verräter würde man beseitigen.
Was er uns dazu an Beweisen präsentierte, schlug dem Fass den Boden aus. Wir glauben wirklich nur das, was wir sehen, aber das hier war mehr als nur real. Eingeloggt in ein Darknet Seite zeigte er und Fotos und Chatkommentare sowie gespeicherte E-Mails von offensichtlich stattgefundenen satanischen Ritualen, auf denen neben ihm selbst, Personen zu sehen waren, die laut Aussage des Bankers zum internationalen Kollegenkreis seiner Zunft gehörten. Ca. 200 Personen haben offensichtlich an diesen Gruselspektakel teilgenommen. Wer genau darauf zu sehen war, darüber wollen wir uns in diesem Beitrag nicht auslassen. Eines bleibt jedoch anzumerken, es waren auch Menschen zu sehen, die man durchaus schon einmal in den Medien gesehen haben könnte. Und unser Mandant mitten drin. Starker Tobak.
30 Fotos mit jeweils ähnlichen Darstellungen. Unser Mandant? Psychopath, Schizophren, Paranoia, Verfolgungswahn, sonstige psychischen Erkrankungen? Unwahrscheinlich, der Mandant machte einen entschlossenen, abgeklärten, aber auch angstvollen Eindruck. Den Link im Darknet stelle er immer wieder mal für kurze Zeit ein, lasse ihn dann aber wieder verschwinden, um mit gleichgesinnten Aussteigern wie ihm zu kommunizieren. Treffpunkt und Aktion zwischen Ermittler und Mandant wurde für den nächsten Tag erneut vereinbart, um unserem Team Zeit zu geben, den Sachverhalt nachprüfen zu können.
Zusammenfassung: Link war echt, Banker auch, die präsentierten Fotos, E-Mails, Chat und sonstige Hinweise wurden von unseren IT-Spezialisten begutachtet und als echt gewertet. Angaben wurden unabhängig vom Mandanten aus zuverlässigen externen Quellen der ManagerSOS bestätigt. Kurzum, es bestand Handlungsbedarf. Der Mandant wurde einen Tag aus Sicherheitsgründen mittels Skip-Tracing vom Team verdeckt außer Landes gebracht. Die schrittweise Aufarbeitung und Klärung der gesamten Lage befindet sich noch am Anfang. Wie viel sich davon bestätigt, werden die Ermittlungen zeigen.
Wenn sich auch nur 5 % der aufgeführten Details sich in der ein oder anderen Weise bestätigen, haben wir es mit dubiosen Netzwerken und mysteriösen Sachverhalten zu tun, deren Ausmaß noch nicht zu erahnen ist. Wie die Teilnehmer solcher Vorgänge, die mittlerweile als 100 % echt nachgeprüft und bewerteten Belege ihre Anwesenheit nebst Verhalten erklären wollen, bleibt eine spannende Frage. Eines ist sicher, dieses Material hat Potenzial für einen richtig guten Psychothriller, an dem am Ende ein weltweiter Banken-Skandal stehen könnte. Das gesichtete Material wurde bei einem Rechtsanwalt zwischengelagert. Selbst die sonst so skeptischen Anwälte konnten angesichts der Faktenlage kaum fassen was sie dort zusehen und zuhören bekamen. Ein Kracher in der Finanzwelt. Was auch immer dabei herauskommt, wir wissen es nicht, aber unserer Neugier und unserem Tatendrang in düstere Welten einzudringen sind keine Grenzen gesetzt. Also ran an den Feind, nur wer wagt, gewinnt und nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle. Sortiert zwischen wahr und unwahr wird hinterher. Man kann nur an Erkenntnissen gewinnen.
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