Corona ist allgegenwärtig. Aus Sicht des geflüchteten Jan Marsalek ein echter Glücksfall. Die Welt hat andere Probleme und allmählich verschwinden die Schlagzeilen rund um den geflüchteten Wirecard Manager. Zeit für ihn neue Wege des Untertauchens zu erkunden. Während die Medien über den Aufenthaltsort und die Reisemöglichkeiten Marsaleks spekulieren bleiben Fragen offen. Benutzt er immer noch seine eigenen oder O Sullivans Privatjets? Wenn ja, wo sind die Flugzeuge? Wenn sie gefunden werden, kann er zumindest beide nicht mehr benutzen. Und genau das ist jetzt in der Zwischenzeit passiert. Privatermittler und Asienspezialist Samuel Wyzmann ist genau diesen Fragen nachgegangen und mittlerweile fündig geworden.

Beide Gulfstream Maschinen stehen geparkt auf verschiedenen Flughäfen in den USA und in Kanada. Anhand der Identifikationsnummern konnten beide Jets identifiziert werden. Diese Flugzeuge kann M. jedenfalls nicht mehr benutzen und so stehen 50 Millionen Werte bewegungslos in der Gegend herum. Owner und Bewegungsprofile dieser Jets sind bekannt und werfen neue Fragen auf. Beide Maschinen wurden länger nicht mehr bewegt was dafür spricht, dass Marsalek sich jetzt im Falle einer Reise durch andere Privatairlines fliegen lässt. Nun, zu jedem Flug gehören Piloten und Personal. Auch diese Fragen werden sich irgendwann klären.

Zumindest gibt es in Asien zahlreiche solvente Geschäftsleute, die durchaus ein Interesse daran haben den Ex-Topmanager langfristig zu suchen und auch finden zu lassen. Scheint so, als habe der Wirecard Vorstand sich mit seinen Asien Geschäften nicht gerade Freude geschaffen. Einige Asiaten sind mächtig sauer auf den COO und wenn alle Angaben und Vorwürfe stimmen hat M. einen großen Haufen verbrannter Erde hinterlassen. Asiaten sind sehr sensible, wenn man ihnen auf den Schlips tritt. Ein Geschäftsmann aus Singapur hat sich offen mit folgenden Worten zu Marsalek und Wirecard geäußert:“Wenn man lange genug am Fluss sitzt, schwimmt irgendwann der Feind vorbei.“ Typisch asiatische Freundschaft klingt gewöhnlich irgendwie anders. Bleibt zu hoffen, dass diese indirekten Drohungen gegen M. in Asien nicht in die Tat umgesetzt werden. Was genau er diesem Geschäftsmann angetan hat, darüber schweigt der Chinese sich mit asiatischer Gelassenheit aus. Es bleibt spannend.